Soziokultur Sachsen

Das Zentrum für Kulturforschung (ZfKf) hat SparksNet mit der Projektleitung, dem Erhebungsdesign, der Datenerhebung, der Datenanalyse, der Dateninterpretation und der Veröffentlichung betraut. Die Studie wurde im Auftrag des Landesverbandes Soziokultur Sachsen durchgeführt. Das Projekt wurde von der Kulturstiftung Sachsen gefördert.

Unser Engagement und Wirken. Eine Bestandesaufnahme soziokultureller Einrichtungen in Sachsen

Die Studie zeigt das umfangreiche und vielfältige Engagement und die Wirkung der Soziokulturellen Zentren in Sachsen.

Die Online-Befragung der Mitgliedseinrichtungen der Landesvereinigung Soziokultur Sachsen wurde in der zweiten Jahreshälfte 2023 durchgeführt und erfasst die Aktivitäten des Geschäftsjahres 2022. Die Rücklaufquote von 72 Prozent der Mitglieder zeigt eine hohe Bereitschaft zur Teilnahme. Die teilnehmenden Zentren unterscheiden sich in Größe, Organisation und Programm. Mit über 21.000 regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen, die insgesamt mehr als 110.000 Stunden umfassten, erreichten sie rund 380.000 Besucher. Hinzu kamen rund 7.500 Einzelveranstaltungen mit über 464.000 Besuchern. Ermöglicht wurden all diese Aktivitäten durch rund 650 hauptamtliche Mitarbeiter, etwa 930 freie Mitarbeiter, über 430 Freiwillige und rund 1.500 ehrenamtlich tätige Personen. Ein Viertel der Mitgliedsorganisationen hat keine Angaben gemacht, so dass die Gesamtleistung der Zentren wahrscheinlich noch höher ist.

Die soziokulturellen Einrichtungen in Sachsen prägen das kulturelle und soziale Leben in ihren Regionen maßgeblich. Sie sind eng in die gesellschaftlichen Strukturen und die Kommunalpolitik eingebunden und engagieren sich in der Nachbarschaftsarbeit, in Kulturbeiräten und in zahlreichen Gremien und Arbeitskreisen auf Landes- und kommunaler Ebene für ein starkes Gemeinwesen.

Für diese Leistungen benötigen die Zentren eine stabile Finanzierung und eine gut funktionierende, nachhaltig entwickelte Infrastruktur. Die Gesamtausgaben der befragten Organisationen belaufen sich auf 21 Millionen Euro, wobei etwa 20 Prozent aus Eigenmitteln und 80 Prozent aus öffentlichen Mitteln stammen. 57 Prozent dieser öffentlichen Mittel werden über zeitlich begrenzte Projektförderungen bereitgestellt, was eine verlässliche und kontinuierliche Finanzierung der Arbeit erschwert.

Die Erhebung zeigt einen erheblichen Investitionsbedarf von rund 20 Millionen Euro in meist angemieteten Räumen. Die notwendigen Mittel werden nur sporadisch von den Eigentümern (Kommunen) zur Verfügung gestellt. Die Zentren selbst können die Mittel nicht aus ihrer eigenen Tätigkeit erwirtschaften. Dadurch werden wesentliche Maßnahmen zur baulichen Verbesserung und zur Umsetzung professioneller Standards in den Bereichen Inklusion und Barrierefreiheit nicht realisiert.

Die Soziokultur in Sachsen sieht sich in der zentralen Rolle der Kultur- und Gesellschaftsgestaltung und nutzt ihre Kompetenzen, um Vielfalt und Interkulturalität zu fördern, Einsamkeit im Alter zu begegnen, dem Klimawandel zu begegnen, kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und die Demokratie zu stärken.

Download der Studie