Eiszeit? Studie zum Musikleben in Deutschland vor und während der Corona-Zeit

Diese Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kulturforschung (ZfKf) erstellt. Sie wurde vom Deutschen Musikrat (DMR), dem Dachverband von mehr als 90 Musikverbänden in Deutschland, in Auftrag gegeben.

 

Die Studie zeichnet ein differenziertes Bild von der Situation des Musiklebens vor und während der Corona-Zeit. Die im Folgenden zusammengefassten Ergebnisse sind aus Sicht des Deutschen Musikrats von besonderer Relevanz. Sie bilden die Grundlage für eine wirksame musikpolitische Auseinandersetzung mit den Defiziten und Herausforderungen, vor denen das Musikleben derzeit steht.

Tätigkeitsprofile

In der Studie wurden drei Profile von im Musikleben aktiven Personen identifiziert: Profil 1, mit überwiegend musikpädagogischen Aktivitäten, war in der Befragung mit rund 49% vertreten, Profil 2, mit überwiegend musikwirtschaftlichen Aktivitäten, mit rund 19% und Profil 3, mit überwiegend künstlerischen Aktivitäten, mit rund 32%.

Beschäftigungsverhältnisse

Von den 2.851 Befragten gaben 798 Personen an, teilweise abhängig beschäftigt und teilweise selbständig zu sein, was einem Anteil von rund 28 % entspricht. 1.492 Personen gaben an, nur Einkommen aus selbständiger Tätigkeit zu erzielen, und 561 Personen waren nur abhängig beschäftigt.

Einkommenssituation vor der Pandemie

Das jährliche Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit, berechnet als Vollzeitbeschäftigung, lag vor der Pandemie bei durchschnittlich 31 290 Euro, wobei unterdurchschnittliche Einkommen deutlich häufiger vorkamen als überdurchschnittliche. Etwa die Hälfte dieser Einkommen lag unter 23.000 Euro. Damit lagen die Bruttogehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur geringfügig unter dem gesamtdeutschen Bruttojahreseinkommen, das im Jahr 2019 durchschnittlich 36.360 Euro betrug.

Das Jahreseinkommen der Selbstständigen lag vor der Pandemie im Durchschnitt bei 35.856 Euro, ebenfalls berechnet als Vollzeitbeschäftigung. Etwa die Hälfte der Befragten gab jedoch ein Jahreseinkommen von weniger als 20.640 Euro an. Von den Einnahmen müssen die Betriebsausgaben gedeckt werden, und nur der Rest steht für private Ausgaben zur Verfügung.

EinkommensVeränderungen im Corona-Jahr

Arbeitnehmer hatten im ersten Stillstand keine nennenswerten Einkommensverluste zu verzeichnen, was vor allem auf das staatliche Kurzarbeitergeld zurückzuführen ist. Selbstständige hingegen mussten im ersten Stillstand Einkommenseinbußen von durchschnittlich 44 % hinnehmen. Ein Fünftel der befragten Selbstständigen meldete einen Einnahmeausfall von 100 %. Besonders betroffen war hier das Profil 3: Wer hauptsächlich im künstlerischen Bereich tätig ist, musste Einnahmeverluste von mehr als 60 % hinnehmen. In der Entspannungsphase gab es bei den überwiegend abhängig Beschäftigten keine signifikanten Veränderungen. Die Einkommensverluste bei den überwiegend Selbstständigen betrugen in dieser Phase durchschnittlich 29 % im Vergleich zur Ausgangssituation. In der zweiten Abschaltphase hatten die überwiegend Selbstständigen Einkommensverluste von rund 45 % gegenüber dem Ausgangswert. Profil 3 war hier am stärksten betroffen, Profil 1 am wenigsten. Insgesamt betrugen die Einkommensverluste bei Selbstständigen im Pandemiejahr 2020/21 rund 42 %. Nach Berücksichtigung der geleisteten Unterstützung verbleibt ein Einkommensrückgang von rund 31 %.

Nutzung und Bewertung der Conona-Hilfsangebote

Arbeitnehmer hatten im ersten Stillstand keine nennenswerten Einkommensverluste zu verzeichnen, was vor allem auf das staatliche Kurzarbeitergeld zurückzuführen ist. Selbstständige hingegen mussten im ersten Stillstand Einkommenseinbußen von durchschnittlich 44 % hinnehmen. Ein Fünftel der befragten Selbstständigen meldete einen Einnahmeausfall von 100 %. Besonders betroffen war hier das Profil 3: Wer hauptsächlich im künstlerischen Bereich tätig ist, musste Einnahmeverluste von mehr als 60 % hinnehmen. In der Entspannungsphase gab es bei den überwiegend abhängig Beschäftigten keine signifikanten Veränderungen. Die Einkommensverluste bei den überwiegend Selbstständigen betrugen in dieser Phase durchschnittlich 29 % im Vergleich zur Ausgangssituation. In der zweiten Abschaltphase hatten die überwiegend Selbstständigen Einkommensverluste von rund 45 % gegenüber dem Ausgangswert. Profil 3 war hier am stärksten betroffen, Profil 1 am wenigsten. Insgesamt betrugen die Einkommensverluste bei Selbstständigen im Pandemiejahr 2020/21 rund 42 %. Nach Berücksichtigung der geleisteten Unterstützung verbleibt ein Einkommensrückgang von rund 31 %.

EinkommensVeränderungen im Corona-Jahr

Rund 38% der Befragten haben staatliche Hilfen in Anspruch genommen, während etwa 62% keine Anträge gestellt haben. Gründe dafür waren u.a., dass die Hilfe nicht notwendig sei (38,7%), kein Anspruch auf Unterstützung bestehe (42,5%) oder